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Die Sage von der Druidin Elysia

In einem kleinen Dorf namens Gwynfe lebte vor langer,langer Zeit ein Mädchen namens Elysia. Sie hatte langes, glänzendes Haar, das im Licht der untergehenden Sonne wie flüssiges Gold schimmerte. Elysia war anders als die anderen Kinder im Dorf. Schon in jungen Jahren zeigte sie eine besondere Verbindung zur Natur. Die Tiere schienen sie zu verstehen, und die Pflanzen blühten in ihrer Nähe regelrecht auf. Eines Tages, als Elysia durch den nahen Wald streifte, hörte sie ein leises Wispern im Wind. Die Blätter der Bäume schienen mit ihr zu sprechen zu wollen, und die Vögel sangen Melodien, die nur sie verstehen konnte.

Neugierig folgte sie dem geheimnisvollen Ruf und gelangte zu einem alten Druidenaltar, der von Moos überzogen war. Dort stand eine weiser Druide namens Gryffyth. Sein Blick war durchdringend. Seine Augen spiegelten die Weisheit der Jahrhunderte wider. Gryffyth erkannte das besondere Band zwischen Elysia und der Natur. Er lächelte sanft und sagte: „Du bist auserwählt, junge Elysia. Die Natur hat dich gerufen, um ihre Hüterin zu werden. Eine Druidin.” Elysia war überrascht, aber auch fasziniert von der Vorstellung, die Natur beschützen zu sollen und mit ihr im Einklang zu leben. Gryffyth begann, das Mädchen in den Wegen der Druiden zu unterweisen. Er lehrte Elysia, wie man mit den Geistern der Bäume spricht, das Wissen der Kräuter und Heilpflanzen nutzt und die Macht der Elemente lenkt. Die Ausbildung war nicht leicht. Elysia musste viele Prüfungen bestehen und ihre Verbindung zur Natur vertiefen. Sie durchquerte dichte Wälder, stieg auf hohe Berge und durchquerte reißende Flüsse, immer begleitet von den Tieren des Waldes, die ihr treu folgten und, wann immer es erforderlich war, helfend zur Seite standen. Mit jeder Prüfung wuchs ihre Kraft und ihre Fähigkeiten als Druidin. Eines Tages erhielt Gwynfe die Nachricht von einer drohenden Gefahr. Ein dunkler Schatten breitete sich über das Land aus, und die Natur schien zu verblassen. Gryffyth erklärte Elysia, dass eine dunkle Macht versuchte, die Essenz der Natur zu verschlingen und die Harmonie zu zerstören. Entschlossen machte sich Elysia auf den Weg, um die Bedrohung zu stoppen. Mit ihrem Stab in der Hand und der Weisheit der Druiden im Herzen durchquerte sie unheimliche Wälder, durchkreuzte nebelverhangene Moore und bestieg gefährliche Gipfel.

Die Tiere des Waldes begleiteten sie erneut auf ihrem Weg, und die Pflanzen erwachten zu neuem Leben, wenn sie vorüberging. Schließlich erreichte Elysia den Ort, an dem die dunkle Macht sich manifestierte. Ein finsterer Magier namens Grimla der Finstere, beherrscht von Gier und Machtstreben, hatte dunkle Rituale durchgeführt, um die Natur zu unterwerfen. Grimla der Finstere lachte höhnisch, als er die junge Druidin sah und versuchte, sie mit seinen dunklen Zaubern zu überwältigen. Doch Elysia schöpfte aus ihrer tiefen Verbindung zur Natur. Sie rief die Geister der Bäume und die Macht der Elemente herbei. Ein heftiger Sturm brach los, die Erde bebte, und das Licht der Sonne durchdrang die Dunkelheit. Grimla der Finstere wurde von der überwältigenden Energie zurückgedrängt, und seine dunklen Machenschaften wurden zunichte gemacht.

Elysia stand siegreich da, aber die Prüfungen hörten nicht auf. Die Natur brauchte weiterhin eine Hüterin. Mit der Unterstützung von Gryffyth kehrte sie nach Gwynfe zurück und setzte sich dafür ein, das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wiederherzustellen. Als Druidin wurde Elysia zu einer respektierten Führerin in Gwynfe. Sie lehrte die Dorfbewohner, im Einklang mit der Natur zu leben, und pflegte die Verbindung zwischen Mensch und Umwelt. Ihre Abenteuer hatten nicht nur sie selbst verändert, sondern auch das Schicksal ihres Dorfes und der umliegenden Landschaft. Elysia blieb dem Druidenaltar treu, wo sie regelmäßig mit Gryffyth und den Geistern der Natur in Kontakt trat. Ihr Haar glänzte nun nicht nur im Sonnenlicht, sondern schimmerte auch im Licht der magischen Energien, die sie umgaben. Gwynfe erlebte eine Blütezeit des Wohlstands und der Harmonie, und die Legende von Elysia, der Druidin, wurde von Generation zu Generation weitererzählt.

In dieser alten Überlieferung schwingt jedoch noch immer eine stille Hoffnung mit, das Elysia nicht verstorben sei, sondern an einem geheimen, versteckten Ort darauf wartet wieder für Mensch und Natur da sein zu müssen, weil das Böse sich allmählich wieder anschickt die Macht auf Erden an sich reißen zu wollen.