Archiv

Startseite Bauwerke Chroniken Geschichten Personen Sagen Städte Bücher ARCHIV

Die Burg Sachsenhagen

Um 800 zog nicht nur Karl der Große durch sein Reich um die noch heidnischen Sachsen zu unterwerfen. Auch die Sachsen zogen durch ihr Land, um der anrückenden Streitmacht nicht in die Arme zu laufen. Unter anderem gelangte Karl auch zum späteren Rehburg. In der Umgebung stießen seine Kundschafter auf einen Platz, an dem die Truppen relativ sicher lagern konnten. Damit nicht nur die Soldaten sondern auch er, Karl der Große, sich auf kommende Schlachten vorbereiten und erholen konnten, ließ er im Quellgebiet des heutigen Schäfergrabens, nahe des späteren Steinhuder Meerbaches, ein geschütztes Lager anlegen. Das wurde nach und nach zur Düsselburg. Diese bekam stabile Wallanlagen und nicht nur Soldaten in den Wällen, sondern auch davor. Wer in die Burg wollte, der wurde mehrmals kontrolliert oder hatte so einiges zu tun um die Soldaten zu besiegen.

Da Karl der Große aber nicht nur zum Herumlungern hier war, ließ er vorsichtig das nahe und ferne Umfeld erkunden. Dabei blieb es nicht aus, dass die Erkunder auf Sachsen stießen. Um jedoch nicht vorzeitig zu verraten, das Karl der Große mit Truppen im Lande war, ließen sich die Kundschafter möglichst nicht sehen oder gaben vor gleichfalls Sachsen zu sein. Ein anderer Teil der Kundschaftertruppe verfolgte die Sachsen in großem Abstand und wieder andere versuchten weitere Möglichkeiten der Umgehungen zu erkunden. Es gelang das Vorhaben auszuführen. Nach der Rückkehr in Karls Lager meldeten sich die Truppführer beim Hausmeier von Karl. Gemeinsam wurde ein Plan erarbeitet. Immerhin hatte man eine Ansiedlung der Sachsen gefunden, die nicht gerade klein war.

Um erfolgreich zu sein, teilte Karl seine Truppen in drei Heerzüge. Ein Zug eilte über Rehburg, an den Wäldern von Rehburg entlang, in Richtung der Siedlung. Ein anderer Zug marschierte zwischen den Rehburger Wäldern und Loccum zum Ziel. Der letzte Zug, mit Karl dem Großen an der Spitze, umging Loccum nach der so genannten Wiedensahler Waldschneise, um die Sachsen von der anderen Seite anzugreifen.

Zu Beginn der Märsche, so wurde befohlen, nahmen die Soldaten und Reiter nur die Waffen mit, die einen schnellen Marsch oder Ritt erlaubten. Entsprechend der Marschwege zogen die Soldaten los. Damit die Sachsen nicht zu früh von der bevorstehenden Schlacht flohen, wurden Reitergruppen vorgeschickt um Scharmützel anzuzettelten um sächsische Verbände im Bereich von Wolpinghausen und Sachsenhagen zu binden.

Der Plan gelang und Karl der Große schaffte es die sächsischen Krieger einzukesseln. Gleichzeitig gelang es seinen Truppen auch die Siedlung Sachsenhagen am Entsatz ihrer Krieger zu hindern. Wie gehofft unterlagen die Sachsen. Die in der Feldschlacht Unterlegenen flohen vor den Truppen von Karl in die Siedlung. Viel brachte es den Geflüchteten aber nicht, da sie nur wenig Hilfe nach Sachsenhagen bringen konnten. Karls Truppen unterbrachen nach der Einkesselung die Wasserversorgung und sahen zu, das möglichst keine weiteren Dinge zur Versorgung in die Hände der Belagerten gelangten. Wenige Tage hielten die Sachsen noch stand, dann ergaben sie sich.

Karl ging nach seinem Kriegsrecht vor. Wer von den Geschlagenen noch lebte, wurde einem von Karls Heerführern unterstellt und erbaute mit anderen Siedlern, dieses Mal aus dem Frankenreich, eine Burg in Sachsenhagen. Zu Beginn war es noch ein Edelherr von Sachsenhagen der die Gegend beherrschte. Dann ein Ritter und später ein Graf. Dieser Graf startete dann die Erbauung der heute bekannten Burg Sachsenhagen.