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Das Hünengrab von Dorsten

Es ist schon einige Zeitalter her, da wanderten nicht nur die Vorfahren der heutigen Menschen durch die Gegend. Nein, auch Familien aus anderen Völkern suchten eine Bleibe für sich. Daher verwundert es nicht, dass sich auch Teile der Sidhe, allgemein bekannt unter „Die kleinen Leute”, nach einem Platz sehnten an dem sie in Ruhe und Frieden leben konnten. Schließlich hatten die Menschen, wie man sie heute nennt, ja nicht die Erde gepachtet oder sie war ihnen als Eigentum gegeben worden.

Im Laufe ihrer Wanderungen kamen die Sidhe-Familien natürlich recht weit herum. Ab und zu legten sie eine Rast ein oder richteten sich für eine kurze oder längere Weile in einer Höhle ein. Das ging auch einige Jahrtausende gut, bis sich dann ein Mensch, von den Sidhe „Großer” genannt, sich sehen ließ und seine sichtbaren Vorzüge ausspielte. Daraufhin verließen die Sidhe-Familien ihr Heim oder ihre Höhle um weiter zu wanderten.

Eine dieser Sidhe-Familien erreichte bei ihrer Wanderung auch das heutige Dorsten. Hier machte sich die Sidhegruppe bei einigen Steinhaufen am später so genannten Wanderparkplatz, nahe des späteren Waldfriedhofes, gemütlich. Da dieses Gelände nicht sehr gut begeh- und einsehbar war, hatte die Familie die Gelegenheit sich mit der Umgebung nach Sidhe-Art zu arrangieren. Ohne Eile pflanzte man Bäume in Form einer Lichtung an und fällte die Eichen und Buchen, die in gewissem Masse die Pläne störten. Auf dem damit gewonnenen Platz kamen Apfel-, Nussbäume und Beerensträucher, die essbare Früchte lieferten. In der nahen Umgebung wuchsen auch Pilze sowie andere essbare Pflanzen. Kurz gesagt, verhungern brauchte keiner. Auch wenn es nicht jeden Tag Fleisch gab.

Nachdem nun die Verpflegung gesichert und abwechslungsreich war, widmeten sich die Kleinen Leute den Steinen. Da diese nicht gerade klein waren, bot es sich an diese für etwas Besonders zu verwenden. Die Sidhe beratschlagten über den Verwendungszweck. Dann nutzten ihre Fähigkeiten gemeinsam mit Kraftkristallen. Auf diese Weise bauten sie sich ein kleines Heiligtum. In diesen verehrten Sie ihre geistlichen Führer. Auch schmückten die Anwesenden ihren Versammlungsort mit Ornamenten. Zusammen mit Kristallen und Sidhe-Fähigkeiten waren die Ornamente zu Besonderem fähig. Unter anderem ließen sie sich als Spiegel oder Portal nutzen. Die Sidhe nutzten ihr Potential aber nur ungern. Wenn man sie aber dazu zwang, dann konnten „die Kleinen Leute” schon ziemlich sauer werden und gehörig auf den Putz hauen. Was aber nur sehr, sehr selten passierte. Eher wichen sie aus oder verließen den Ort.

So war es nach etlichen Sidhe-Generationen auch an diesem Platz. „Die Großen” machten sich im Raum Dorsten immer breiter und breiter. Dabei blieb es nicht aus, dass die Waldgebiete immer kleine wurden und Verborgenes ans Licht kam. Zu diesen Geheimnissen gehörte auch die Lichtung der Sidhe mit derem Heiligtum nebst Obsthainen und Beerenpflanzungen.

Die Sidhe-Familie, die hier hatte in Ruhe leben wollten, begann sich zusammen mit ihren wichtigsten Besitztümern zurückzuziehen und war nicht mehr anwesend als sich die neugierigen Menschen, die „Großen”, breiter und breiter machten. Sie konnten die Pflanzer nicht mehr fragen und sich etwas erklären lassen. Daher griff einer von Ihnen Besitz vom ehemaligen Sidhe-Besitz. Ziemlich schnell hatte dieser &bdquoo;Große&rdquoo; den Bereich nach seiner Vorstellung zurechtgestutzt. Neben den Obstbäumen blieb zum Schluß nur noch die Steinformation über. Der neue Besitzer berief zum Thema „Steine” ein Treffen mit seinen menschlichen Nachbarn ein. Keiner konnte sich erklären um was es sich da handeln könnte. Klar. Man konnte hineinkrabbeln oder darauf herumklettern. Was die Gebilde aus Stein aber wirklich sein sollten, war und blieb ein Geheimnis für &dbquo;die Großen”.

Im Laufe der Zeit dichtete man sich immer neue Geschichten über die Steinansammlung zusammen. Erst wurden diese Errichtungen als Unterstand genutzt. Dann nutzte man sie als Viehställe. Dann dienten sie als Unterstände oder Behausungen. Dann wieder als Vorratslager oder Abstellkammer. Je länger die Sidhe aber die Gegend verlassen hatten, desto weniger glaubte man an sie. Eher nahm man an, dass diese Steinsetzungen gehörten zu einem Volk, das aus sehr großen Personen oder Riesen bestand. Am Ende versteiften sich die Menschen auf Gräber von Hünen. Also Grabstellen von Riesen. So blieb es dann auch und diese Steine wurden von heutigen Fachleuten Dolmen genannt. Der Volksmund bleibt aber lieber bei Hünengrab und bemüht sich nach allen Regeln der Kunst die Erinnerung an diese Vergangenheit, zu der auch die Sidhe gehören, ins Vergessen zu führen anstatt zuzugeben das in der Vorzeit wirklich so einiges, mehr als nur, schief gelaufen war.