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Fiep trifft auf Quak, den Frosch

Der neue Tag holte den Schlafenden unschön in die Wirklichkeit. Ein ordentlicher Regenguss ging über der Wiese, in deren Gräsern Fiep ruhte, nieder. Sekundenschnell war alles klatsch nass und Fiep beschwerte sich auf seine Weise, mittels Keckern, darüber. Erfolglos! Er musste hinnehmen was die Wolken für ihn und die anderen Wiesenbewohner so ablieferten. Zum Glück für alle ging der Regen schnell vorbei und man konnte sich der Körperpflege hingeben.

Das machte auch Fiep. Fell schütteln und es nach allen Regeln der Kunst wieder in Form bringen. Nach einer kleinen Stärkung später kam ihm der Wald wieder in den Sinn. Fiep sah sich kurz um, damit er die korrekte Richtung halten konnte. Danach hoppste und rannte er los. Schließlich versprach ein Wald mehr Schutz und Nahrung als die Wiese deren Gräser und Kräuter schmeckten zwar nicht schlecht, aber ein Wald war Fiep doch lieber. In all seiner Hektik erreichte Fiep doch sein Ziel. Es dämmerte zwar schon, aber er war froh da zu sein, wo er hatte hin wollen. Hastig machte er sich ein Lager zurecht und fiel fast vor Müdigkeit in die Gräser und schlief auch ruck zuck ein.

Der neue Tag holte Fiep mit angenehmen Gerüchen und Vogelgezwitscher aus dem Schlaf. Sich reckend vertrieb der Erwachte die Müdigkeit aus seinen Muskeln. Anschließend sah er sich um. Immerhin wollte Fiep wissen ob seine neue Wahlheimat nun ein Wald war oder etwas, das die Menschen angelegt hatten. In dieser Sache hatte Fiep wenig Glück. Der Wald erwies sich als von Menschen angelegt und war nur ein kleinerer Nutzholzbestand. Für wenige kleinere Tiere war der Miniwald aber groß genug und das Nahrungsangebot reichte auch aus.

So, wie es im Moment für Fiep aussah, würde ihm auch keiner die neue Heimat streitig machen. Trotzdem ließ er es langsam angehen und machte sich gemütlich auf Erkundungstour. Dabei traf der Forscher auf zwei Beinen auf viele Mitbewohner. Jedoch aus keine echte Konkurrenz in Heimat und Nahrung. Fiep beließ es dann, auf etwa der Hälfte des Baumbestandes mit der Durchsucherei. Schließlich meldete sich gerade sein Magen zu Wort und einen Ruheplatz für die Nacht brauchte er ja auch noch. Das mit der Besänftigung des Magens war schnell erledigt. Eichen, Buchen, Kastanien und einige Walnussbäume gaben ihm ihre Früchte. Das mit der Behausung war schon nicht mehr so einfach. Dennoch fand Fiep nach einigem Suchen einen hohlen Baum in dem er es sich gemütlich machen konnte. Mit trockenen Blättern richtete Fiep sich für heute ein. Gemütlich, so wollte er sein Lager am nächsten Tag einrichten. Mit dem Gedanken schloß er die Augen zum Schlaf.

Lärm weckte Fiep. Rasch rieb er sich auf Eichhörnchenart den Schlaf aus den Augen. Dann widmete er sich dem, was seinen Schlaf so lautstark beendet hatte. Es war mehrstimmiges Quaken. Beruhigt machte Fiep sich auf die Suche nach einem Frühstück. Danach wollte er wissen wer oder wo die Krachmacher waren. Lange suchen brauchte er nicht, dann erblickte Fiep den Teich und vor allem die Frösche. Langsam näherte er sich diesen Mitbewohnern des Baumbestandes. Viele machten sich beim Anblick des ihnen unbekannten Eichhörnchens auf ins Schilf. Nur einer blieb. Anscheinend war er genau so neugierig wie Fiep. Kurz darauf standen oder saßen sich Fiep und Quak, der Frosch, gegenüber. Eigentlich eine perfekte Unterhaltung. Nur verstand der eine den anderennur mit Mühe. Jedoch begriffen beide das ihr Gegenüber kein wirkliches Raubtier war oder sein wollte. Also schlossen sie so etwas wie einen Burgfrieden. Keiner sollte dem anderen übles antun. Mit diesem Vorhaben im Kopf, beschlossen Fiep und Quak in ihrer Art etwas Zeit miteinander zu verbringen.

Gemeinsam, aber doch mit etwas Sicherheitsabstand, gingen sie auf ihre eigene Weise am Ufer entlang. Dabei redeten Fiep und Quak zwar miteinander, aber Frosch und Eichhörnchen sprachen Sprachen, die zwar im Tierreich gesprochen werden, aber das nur von Fröschen und Eichhörnchen zur Gänze verstanden wurden. Ähnlich geht es auch den Menschen, die ihr Heimatdialekt in eine Unterhaltung einbringen. So, als Beispiel: Münchner und Hamburger. Ohne Wörter der Dialakte klappt es. Kommt das Dialekt hinzu, dann versteht mal der eine, dann der andere, nur Bahnhof.

Nachdem Fiep und Quak, eine für sie ziemliche Strecke gegangen bzw. gehoppelt waren, hatten sie ihrer Meinung nach genug Zeit miteinander verbracht. Auf ihre Weise, für den anderen leider unverständlich, verabschiedeten sie sich. Dann trennten nutzten sie ihre Wege nach einem Keckern und kurzen Quaken. Quak sprang in den Teich um zu schwimmen. Fiep sah sich kurz um, um dann zu einer Tanne zu rennen, wo es für ihn leckere Zapfen gab. Daran stärkte er sich ausgiebig. Gesättigt kletterte Fiep auf den Baum und sprang etwas zwischen den Bäumen umher. Nach einer Weile fand er einen Baumstamm, welcher genau das war, was ein Eichhörnchen brauchte. Astlos, aber nicht zu hoch mit einer verlassenen Spechthöhle. Nach einer kurzen Inspektion holte Fiep sich etwas Gras um damit seine neue Bleibe kuschelig auszupolstern. Als er das geschafft hatte, war auch er geschafft und ließ sich der Einfachheit halber auf das gerade hergerichete Lager fallen. Fiep bekam es kaum mit so schnell schlief er ein.