Bücher

Startseite Bauwerke Chroniken Geschichten Personen Sagen Städte Bücher ARCHIV

Fiep trifft auf Kinder

Fiep wurde mit vier Geschwistern geboren und war das dritte Kind seiner Mutter. Alles in allem waren die Kinder eine gute Mischung. Mädchen, Junge, Mädchen, Fiep und letzte Schwester, die sich mit ihrer Mutter im Kobel tummelten. Zunächst mag es genug sein, da die Geschwister von Fiep noch nicht groß in Erscheinung treten. Kurz eine echte Rasselbande, die gepflegt und versorgt werden musste. Einige Zeit ging das gut. Dann hieß es, wie es die Natur so verlangte, für alle: "Hinaus in die feindliche Welt und jeder sorgt für sich".

So eilig, wie es sich anhörte hatten es die Minieichhörnchen aber nicht. Sie heilten sich noch einige Tage im Bereich der gewohnten Umgebung auf. Dann hieß es aber trotzdem Abschied nehmen. Jeder ging in seine Richtung.

Fiep machte sich, wie alle Eichhörnchen, auf den eigenen Weg ins Leben, ohne zu wissen was dabei auf ihn wartete. Damit war er nicht allein. Seinen Geschwistern ging es da nicht besser. Fiep tappte in Richtung Norden los. Dazu hoffte er darauf, das er einen guten Weg gewählt hatte. Sicher war er sich da aber nicht. Er ließ sich Zeit.

So wurde aus dem Gehen in die Fremde eher ein Schleichen. Immer wieder gab es zum Erstaunen des kleinen Abenteuers etwas Neues für ihn. Er mußte es mal beschnuppern oder auch mal etwas davon probieren. So lernte er zusätzlich nach und nach weitere Kräuter, Gräser und Bäume kennen. Als die Sonne fast senkrecht über ihm stand, hatte Fiep auch noch Glück. Er stolperte fast über einige Nüsse und einen Stein mit einer Auswaschung, in der noch etwas Wasser stand.

Hungrig und durstig machte er sich darüber her. Zu seinem Erstaunen war gerade soviel da, das er davon satt geworden war und auch keinen Durst mehr litt. Mit gefülltem Bauch legte er sich in die Sonne. Geplant war eine kleine rast. Doch rasch siegte die Müdigkeit und Fiep schlief ein.

Wie lange er geschlafen hatte, wußte er nicht. Die Sonne teilte es ihm aber mit. Sie war bereits nahe des Horizonts und eine gewisse Kühle machte sich breit. Fiep wußte es noch von seiner Mutter und versuchte ein warmes Plätzchen zu erblicken. Er sah zwar etwas, das sich eignen mochte, aber die Entfernung schien Fiep zu groß. Nichts desto trotz hopste oder rannte er in die Richtung. Er kam aber nicht an und beendete seine Hast vorzeitig.

Mit etwas Mühe bekam er einen haufen Grashalme zusammengesteckt, der sich als Schlafstelle eignete. Darin rollte er sich zusammen und fand schnell in den Schlaf.

Fiep wurde von ungewöhnlichen Geräuschen und Vogelgezwitscher wach. Vorsichtig öffnete er die Augen und betrachtete Lager und nahe Umgebung. Einiges an Pflanzen und Bäumen war ihm noch bekannt. Manche Tiere und Insekten kannte Fiep auch. Das Meiste war ihm jedoch immer noch unbekannt. Da der Hunger aber ein guter Helfer bei Erkundungen ist, ließ sich Fiep von ihm aus seiner Notunterkunft treiben. Langsam machte sich Fiep für die nächste Exkursion bereit.

Nach dem er sich den Schlaf und die Kühle der Nacht aus dem Körper gestreckt hatte, ging es los. Fiep lief und hoppelte gemütlich duch das Gras. Ab und zu hielt er inne um an etwas zu riechen oder auch nur um es zu kosten. So erfuhr er ob das Gefundene essbar war oder nicht. Fiep hatte, wie es sich für ihn herausstellte, nicht nur gut aufgepasst sondern auch gut entwickelte Instinkte. Beides hielt ihn von Ungesundem fern oder lehrte ihn jetzt auch die Zähne aus diesen Pflanzen zu lassen. Gegen Mittag gönnte Fiep sich von allem eine Pause und rollte sich erst etwas Gras zusammen. Darin machte er sich dann gemütlich.

Auf seinem Lager schlief er nicht ein, aber ein bisschen Dösen, um das Essen zu verdauen, das genehmigte sich Fiep doch. Später, als es begann kühler zu werden, machte Fiep sich an die Arbeit um den Tag in einem etwas bequemeren Ort zu beenden. Es gelang ihm gut. Sein erster eigener Kobel zeigte sich als gut gepolstert und als gegen leichten Wind geschützt. Fiep rolle sich zusammen und schlief rasch ein.

Fiep wurde recht unsanft aus dem schlaf gerissen. Erbost sah er sich um. Prompt machte er sich so klein wie es ging. Sein Tun lag an dem, was er gesehen hatte. Spielende, kleine Menschen. Das bedeutete für Tiere wie ihn nur eines: ÄRGER und FURCHT. Zumindest für Fiep ging das Treiben der Menschen gut aus. Sie blieben seinem Lager fern und tobten sich auf einem anderen Teil der Wiese aus. Später, nachdem die Geräuschkulisse andeutete das die Spielenden sich immer weiter entfernten, richtete Fiep sich auf und holte seine erste Mahlzeit nach. Frisch gestärkt verließ er sein Lager und erkundete einen Teil seiner Umgebung. Vor dem Abend erblickte Fiep noch etwas Bekanntes. Zumindest sah es so aus als wäre ein Wald in der Nähe. Doch für den heutigen Tag war die Entfernung noch zu groß. Also machte sich Fiep aus den vorhandenen Gräsern und Kräutern ein Lager. Danach knabberte er noch etwas davon ab und schlief darüber ein.

Der neue Tag holte den Schlafenden unschön in die Wirklichkeit. Ein ordentlicher Regenguss ging über der Wiese, in deren Gräsern Fiep ruhte, nieder. Sekundenschnell war alles klatsch nass und Fiep beschwerte sich auf seine Weise, mittels Keckern, darüber. Erfolglos! Er musste hinnehmen was die Wolken für ihn und die anderen Wiesenbewohner so ablieferten. Zum Glück für alle ging der Regen schnell vorbei und man konnte sich der Körperpflege hingeben.

Das machte auch Fiep. Fell schütteln und es nach allen Regeln der Kunst wieder in Form bringen. Nach einer kleinen Stärkung später kam ihm der Wald wieder in den Sinn. Fiep sah sich kurz um, damit er die korrekte Richtung halten konnte. Danach hoppste und rannte er los. Schließlich versprach ein Wald mehr Schutz und Nahrung als die Wiese deren Gräser und Kräuter schmeckten zwar nicht schlecht, aber ein Wald war Fiep doch lieber. In all seiner Hektik erreichte Fiep doch sein Ziel. Es dämmerte zwar schon, aber er war froh da zu sein, wo er hatte hin wollen. Hastig machte er sich ein Lager zurecht und fiel fast vor Müdigkeit in die Gräser und schlief auch ruck zuck ein.