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Fiep trifft auf Krah, die Krähe

Fiep wurde lautstark mit einigen "Krah"-Rufen aus dem Schlaf geholt. Unwirsch sah er sich um und erblickte einige Krähen, die unweit seines Nachtlagers herumhüpften, herumflatterten und sich, der Lautstärke nach zu urteilen, über etwas oder jemanden aufregten. Das er selbst der Grund sein könnte, darauf kam Fiep vorerst nicht. Warum auch? Er sprach und vertstand nicht das Dialekt der Krähen. Wegen der Vielzahl der schwarzen Vögel verließ er langsam seine Höhle und begab sich zu den Krachmachern auf den Boden. Ohne Hast näherte Fiep diesen. Wenig später bildeten sie einen Halbkreis um den Ankömmling und krähten ihn an. Fiep blickte fragend zu den Vögeln und rätselte noch immer am Grund für ihren Lärm herum. Nach einer Weile wurde es den Krähen wohl zu langweilig. Alle, bis auf eine, flogen davon. Diese hopste auf Fiep zu. Vermutlich um dem Eichhörnchen den Standpunkt der Krähen darzulegen. Mangels Sprachkenntnissen, Eichhörnchen in Richtung Krähe und umgekehrt, kam da logischer Wise erst einmal nicht viel bei heraus.

Fiep beschloß sein Gegenüber vorerst Krah zu nennen und versuchte es mit langsamem Sprechen. So hoffte er ihn oder sie, genauso wie Quak, zu einem Gespräch anzuregen. Vielleicht ließ sich auch noch etwas finden, damit er sein Gegenüber unter deren Gleichen wieder erkennen konnte. Krah begriff kurz darauf das der Eindringling an einem Gespräch interessiert war und sah zu, das er sein Krähendielekt aus den Worten heraus hielt. Damit gelangte Fiep und Krah eine Unterhaltung. Beide erfuhren vom Anderen mit wem sie es zu tun hatten und was sie hier wollten.

Krah und Fiep wurden bei ihrem Gespräch ruhiger da keine Seite etwas wollte, das die andere Seite brauchte. Vielleicht würde man sich hin und wieder bei einer Schlafstelle in die Quere kommen. Jedoch einen wirklichen Revierkampf würde es nicht geben. Nachdem sie nun das Problem gelöst hatten trennten sich die Wege von Fiep und Krah. Fiep hoppelte noch gemütlich zwischen den Bäumen herum um den Baumbestand besser kennen zu lernen. Schließlich glaubte Fiep nicht im geringsten daran, das alle seine Nachbarn irgendwie für immer nett sein würden. Auf jemanden, der ihn zum Fressen lieb hätte, wollte er nicht wirklich treffen.

Fiep verbrachte den Großteil des restlichen Tages mit Erkundungen und knabbern an Gräsern, Kräutern, Blumen und Früchten der Bäume. Allmählich wurde ihm seine neue Heimat auf diese Weise vertrauter. Besonders die Flucht- und Versteckmöglichkeiten waren ihm wichtig. Man konnte ja nie wissen wann man diese brauchte. Nebenbei fand er noch einige Plätze, die sich als Ausweichlager nutzen ließen. Fiep nahm sich vor diese Ruhe- und Schlaforte in den nächsten Tagen genauer zu inspizieren und eventuell für seine Bedürfnisse herzurichten. Mit diesem Plan lief er zu seinem Kobel und, bevor er es sich darin bequem machte, ließ er sich noch einige leckere Eckern und Haselnüsse schmecken. Gesättigt rollte er sich in seiner Behausung auf dem Graslager zusammen und gönnte sich eine Gute Nacht.