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Die Marienburg

Einst, als Marienberg noch Marienburg hieß, stand hier noch ein festes Ritterschloss dessen, in Trümmer gelegten, Mauern längst verschwunden sind. Zu diesen alten Zeiten lebte auf der Marienburg der Ritter Kuno. Er galt bei seinen Zeitgenossen als Raubritter. Bei einem Raubzug überfiel er ein Nonnenkloster, misshandelte die Frauen und Gottesdienerinnen oder begrub auch einige bei lebendigem Leib. Als seine Frau ihm seine Untat vorhielt, lachte er nur darüber und teilte mit, dass er eine Reise nach Jerusalem machen werde um für die armen Nonnen zu beten.

Wenig später traf ihn eine Krankheit und warf ihn auf sein Lager. Schnell kehrte bei ihm Reue und Buße ein und er sagte dem Himmel einen schnellen Reiseantritt zu. Nach einigen Wochen war er geheilt. Ritter Kuno regelte seinen Hausstand, gab geraubtes Gut zurück und bestellte seinen Diener Falkmann als Burgverwalter und Bechützer seiner Familie, Gattin Agnes und Sohn. Nach seiner Abreise führte Agnes ein stilles und zurückgezogenes Leben. Falkmann hingegen wollte aber gern ein Burgbesitzer sein und trug es Agnes an, die empört natürlich ablehnte.

So ließ er sie von Kumpanen mit dem Söhnchen im Wald überfallen und ermorden. Als Falkmann vom Erfolg seiner Tat hörte, veranstaltete er ein großes Freudenfest. Kurze Zeit später zog ein Gewitter auf. Blitz und Donner ließen die Burgfeste erzittern. Falkmann floh vor Furcht in die Gewölbe des Turmes doch ein Blitzschlag fuhr hernieder, spaltete den Turm und tötete die Insassen.

Nach etlichen Jahren der Abwesenheit kehrte Ritter Kuno zurück und wurde von großem Schmerz ergriffen als er vom Tod seiner Frau und seinem Sohn erfuhr. Nachdem er die Ordnung auf der Burg wiederhergestellt hatte, wurde die Sehnsucht nach seiner Frau täglich größer. Eines Tages gelangte er auf der Jagd an die Stelle ab der Frau und Kind ermordet worden waren. Plötzlich glaubte er die Stimme seiner Frau zu hören: 6bdquo;Kuno, komm! Kuno, komm!”

Da es schon spät war, bettete sich Ritter Kuno auf seinem Mantel zum Schlaf. Kurz darauf fiel er in einen tiefen Schlaf und im Traum erschien ihm seine geliebte Agnes und erklärte ihm den Ganzen Vorfall. Gegen Mittag erwachte Kuno vom Fieber geschüttelt. Mit Mühe machte er sich zu seiner Burg auf. Von da an tat und förderte er viele gute Werke bis er eines Nachts friedlich für immer einschlief. Nach Kunos Tod soll die Marienburg lange unbewohnt geblieben sein. Dann kam sie unter die Herrschaft der Mudersbacher. Im Dreißigjährigen Krieg sei die Marienburg zerstört und nicht wiederaufgebaut worden sein. Noch heute soll sich in und an den Burgtrümmern mancher Spuk zeigen. Gelegentlich hause auch der Wilde Jäger in den Burgresten. Manche Sage berichtet, unbewiesener Weise, von Goldschätzen im Bereich der Marienburg, die von Erdgeistern, Zwergen oder Geistern bewacht würden. Nur gefunden hat man nur gelegentlich vereinzelte Münzen. Einen großen Schatz nicht. Es sei denn, dass zwei Verliebte ihre Liebe auf den Burgruinen durch ihre Verlobung vergrößert hätten.