Sagen

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Die Sage von der Hildburg

Auf dem Winterberg bei Elkenroth stand einstmals die Hildburg. Hier lebten Ritter Hildebrand mit Gemahlin Kunigunde und Söhnchen. Dann rief eines Tages König Heinrich, seiner Zählweise nach der VII., zu einem Kriegszug die Ritter des Reiches zusammen. Ritter Hildebrand musste, ob er wollte oder auch nicht, dem Ruf natürlich folgen. Also regelte er, dem Befehl gehorchend, seinen Hausstand, setzte Vertraute Diener in wichtige Positionen und bestimmte seine Frau zur Burgherrin. Nach diesen Arbeiten folgte er schweren Herzens dem königlichen Ruf.

Kaum aber war Ritter Hildebrand von Elkenroth aus der Burg, da versagten die Dienstmannen den Befehlen und spielten sich als Burgherren auf. Am Ende der Anmaßungen verjagten sie die letzten Getreuen des Ritter Hildebrands, seine Gattin Kunigunde nebst Kind und den Kaplan der Burgkapelle. Kunigunde zog ins Tal und versteckte sich am Ort, den man „Die drei dicken Steine” nannte.

Hier lebte sie mit ihrem Sohn von den Dingen welche ihr der Kaplan an Almosen geben konnte und den Früchten des Waldes. Lange konnte sie sich mit ihrem Sohn versorgen aber irgendwann verlangt die Natur ihr Recht. Kunigundes Gesundheit und Kraft ließ nach. Sie wurde älter und schwächer. Dennoch versuchte sie ihrem Sohn alles zu geben, was sie ihm geben konnte.

Eines Morgens ging sie zum Bach um Kleidungsstücke zu waschen. Während sie so vor sich hin wusch wurde sie von Huftritten unterbrochen. Ungläubig sah sie hoch und erblickte ihren todgeglaubten Gatten. Erst blickte er ungläubig auf die, ihm im Moment, unbekannte Frau. Dann aber kam bei beiden das Erkennen und der Ritter Hildebrand stieg vom Pferd und herzte seine Gattin nach der langen Zeit des Wartens. Dann hob er sie auf sein Pferd und ritt mit ihr zur Burg. Auf der Burg Hildburg angekommen versuchten die untreuen Dienstleute durch Lügen und gegenseitige Schuldzuweisungen ihre Haut zu retten. Ritter Hildebrand aber ließ sich nicht beirren. Mit Hilfe seiner Frau und dem Kaplan klärte er die Verhältnisse und bestrafte die Schuldigen.

Nach dem alles wieder in gerechten Bahnen verlief ließ Ritter Hildebrand zum Dank an den Kaplan in Elkenroth eine Kapelle errichten. In dieser wurden im Laufe der Zeit die Angehören des Geschlechtes von Ritter Hildebrand bis zum Erlöschen der Familie beigesetzt. Der letzte Ritter von Elkenroth soll um 1530 n. Chr. das Zeitliche gesegnet haben.